Clemens Schick: Apropos Technik: Autonomes Fahren soll ja angeblich in fünf Jahren Alltag werden. Freust du dich darauf?
Michel Comte: Wie du ja weißt, liebe ich Autos. Da wir inzwischen aber oftmals mehr Zeit im Stau als beim Fahren verbringen, gefällt mir die Idee, dass Autos zukünftig teil- bzw. vollautomatisiert sind. Mithilfe dieser Technologie ließe sich die Zeit effektiv nutzen. Für mich hieße das, ich hätte noch mehr Zeit zum Lesen und Zeichnen. Bislang hatte ich dafür nur im Flugzeug Zeit. Auf der anderen Seite könnte das autonome Fahren für manche Menschen auch Nachteile haben: Sie würden noch mehr arbeiten. Aber so ist es im Leben, es gibt immer Vor- und Nachteile. Wie ist das bei dir? Bist du ein Digital- oder ein Analog-Enthusiast?
Clemens Schick: Eines ist klar: Einem digital beeinflussten Leben können wir uns nicht mehr entziehen. Das Smartphone ist fester Bestandteil in unserem Leben und beherrscht unseren Alltag. Wenn ich allerdings die Wahl habe, entscheide ich mich für das Analoge. Für mich ist z. B. handschriftliche Post das intimste Kommunikationsmittel. Manchmal ist es nur ein Satz, aber egal wo ich bin, ich schreibe meinen allerengsten Freunden jeden Morgen.
Es geht darum, mir Zeit für sie zu nehmen und in Gedanken bei ihnen zu sein. Das hat etwas sehr Rituelles, etwas angenehm Ruhiges. Selbstverständlich bin ich auch neugierig, wie und wohin sich unsere Technologie entwickeln wird. Und wie sich unser Leben dadurch verändern wird. Ich habe den Eindruck, dass wir, was technologische Entwicklungen betrifft, kurz vor einem neuen Abschnitt stehen.