„Oft wird vermittelt, dass unsere Wohnungen erst dann so richtig schön sind, wenn sie vollkommen durchgestylt an eine Design-Ausstellung erinnern. Und genau da kommt Wabi-Sabi ins Spiel“, erklärt die Münchner Interior-Designerin Marion Hellweg, die sich auch als erfolgreiche Buchautorin in den Bereichen Wohnen, Architektur und Lifestyle etabliert hat.
In ihrem neuen Buch mit dem Titel „pure & simple: Achtsam wohnen – besser leben“ (Prestel Verlag, 30 €) verrät die Wohnexpertin, was Wabi-Sabi so besonders macht, und verrät anhand von inspirierenden Homestorys Tipps und Tricks, wie wir den schnörkellosen Purismus aus Japan in unsere vier Wände bringen können.
Was genau versteht man unter Wabi-Sabi?
Marion Hellweg: Wabi-Sabi hat seinen Ursprung im Zen-Buddhismus und beschäftigt sich mit der Ästhetik der Einfachheit und Unvollkommenheit. Übersetzt bedeutet „Wabi“ so viel wie einsam. „Sabi“ wird mit alt und gebraucht gleichgesetzt.
Dinge also, die Patina haben und obendrein ganz schlicht sind. Wabi-Sabi ist auch eine Haltung. Genau genommen geht es darum, die kleinen Dinge des Alltags neu zu entdecken und die Schönheit des Reduzierten wahrzunehmen. Die Essenz der betagten Dinge erkennen und sich mit ihnen begnügen.