Bevor Sie Schauspieler wurden, haben Sie Jura studiert. Hat das Ihren Gerechtigkeitssinn gefördert, oder wollten Sie die Welt zu einem besseren Ort machen?
Gerard Butler: Ehrlich gesagt hatte ich nicht vor, die Welt zu retten, als ich mein Jurastudium angefangen habe. Auch war ich nicht von großen Idealen getrieben. Ich dachte, eine Anwaltskarriere ist etwas Solides. Später hat sich schnell herausgestellt, dass ich dafür nicht gemacht war. Das Studium hat mir dennoch viel gegeben – und ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Ein Rechtssystem, in dem jeder vor dem Gesetz gleich ist und seine Rechte vor einem Gericht geltend machen kann, ist ein sehr hohes Gut. Das vergisst man manchmal.
Wie kam es zu Ihrem Engagement bei der Wohltätigkeitsorganisation Mary´s Meals?
Meine Mutter hatte mir immer wieder von der schottischen Wohltätigkeitsorganisation Mary’s Meals und deren Gründer Magnus MacFarlane- Barrow erzählt. Er ist in ihren Augen ein Engel, ein moderner Heiliger. Als er 2010 von CNN zu einem der zehn Tophelden, dem „CNN Hero“, ernannt wurde, hielt ich bei der Preisverleihung für ihn die Laudatio. Wir haben uns vom ersten Moment an gut verstanden und sind Freunde geworden. Mittlerweile arbeite ich fast zehn Jahre für Mary´s Meals und war schon bei vielen Reisen mit dabei. Was Magnus MacFarlane-Barrow mit Mary´s Meal bewegt, ist wirklich beeindruckend. Er sorgt dafür, dass 1,4 Millionen Kinder derzeit nicht hungern müssen.
Hatten Sie schon immer einen Sinn für Charity, oder hat Ihre katholische Erziehung Ihre innere Einstellung beeinflusst, Menschen zu helfen?
Jeder kommt mit einer sozialen Veranlagung zur Welt. Unsere Erziehung kann sie fördern oder verkümmern lassen. Meiner Mutter war es sehr wichtig, meinen Geschwistern und mir einige grundlegende Werte beizubringen. Ihre Worte: „Hab ein Auge für die Menschen um dich herum. Und führ dich nicht wie ein Idiot auf.“ Ob man das jetzt katholisch nennen möchte oder nicht.