Morrone klingt ja eher italienisch.
Richtig, ich habe sogar eine italienische Staatsbürgerschaft, mein Vater ist ja Italiener. Ich habe viele Sommer in Italien verbracht und würde sogar sagen, dass es mein Lieblingsland ist. Mailand, Rom, aber auch der Süden des Landes, Sardinien – ich war schon überall.
Haben Sie auch eine Bindung zur südamerikanischen Kultur?
Selbstverständlich, meine Eltern haben auch nach ihrer Heirat und unserem Umzug nach Los Angeles ihre Kultur immer weitergelebt. Ich habe so viel von ihnen übernommen. Meine Mom spricht etwa so wie Sofia Vergara, mit einem Mörderakzent, dazu kommt noch die ganze Gestik – die ich auch übernommen habe! Halt typisch argentinisches Temperament.
Sind Sie eine gute Köchin?
Ich mache sehr gute Pasta – aber ich bin sicher keine virtuose Köchin. Eine marokkanische Tadjine bekommt man bei mir nicht – aber meine Nudeln können sich sehen lassen.
Welche Ziele wollen Sie in zehn Jahren erreichen, wenn Sie von der Zukunft träumen?
Am wichtigsten ist mir, dass ich mir Rollen aussuchen kann, die mich wirklich begeistern und berühren. Und Figuren, die mir etwas bedeuten. Ich wünschte mir, dass ich nichts wegen des Geldes spielen muss. Ich will so viel wie möglich ausprobieren. Ich würde am liebsten abwechselnd mit jungen, wilden Regisseuren arbeiten und dann auch wieder mit etablieren, erfahrenen Regisseuren. In zehn Jahren will ich einfach das machen, was ich liebe – zusammen mit Menschen, die mich inspirieren. Das wäre der größte Luxus.
Leo DiCaprio brillierte gerade in „Once upon a Time in Hollywood“. Würden Sie gerne mal mit Quentin Tarantino drehen?
Tarantino will ja nur noch einen Film in seiner Karriere drehen. Das wäre natürlich ein Traum und eine Ehre, wenn ich eine Rolle in diesem letzten Film bekäme! In meiner Traumkarriere würde ich gerne abwechselnd mit etablierten Regie-Ikonen und noch unbekannten Regisseuren zusammenarbeiten. Ich glaube, diese Mischung wäre wirklich spannend!
Je berühmter Sie werden, desto mehr interessieren sich die Menschen für Ihr Privatleben. Wie gehen Sie damit um?
Das verstehe ich, und es stört mich auch nicht. Das gehört dazu, wenn man als Schauspieler erfolgreich ist. Aber gewisse private Dinge sind mir heilig. Und da mache ich keine Kompromisse. Ich bin in der Anfangsphase meiner Karriere und will als Schauspielerin überzeugen. Das kann ich nicht, wenn ich nie über meine Arbeit spreche, sondern immer nur über mein Privatleben. Ich will gewisse Dinge einfach nicht mit der ganzen Welt teilen.
Was ist Ihr Anker, Ihr Fels in der Brandung, z.B. nach einem strapaziösenen Arbeitstag, wo Sie sich die Seele aus dem Leib gespielt haben?
Ich versuche gerade an solchen Tagen eine leichte, angenehme Lebensenergie aufrecht zu erhalten und mir das Leben selbst nicht zu schwer zu machen. Wenn ich grüble, tut mir das nicht gut. Ich hole mich also in Drehpausen immer wieder an in die Realität zurück, schaue auf mein Handy, beantworte Nachrichten, mache Witze, unterhalte mich. Ich versuche einfach, so normal wie möglich zu sein. Und ich zu sein. Ich erlaube mir nicht, in schlechten Gedanken zu ertrinken.
Ihr Vater modelte oft für Versace und Valentino. Wie haben Sie Ihre Karriere als Model gestartet?
Ich war damals 15 Jahre alt und wollte neben der High School etwas Geld dazuverdienen. Ich hatte eine ganz normale Kindheit, bin ohne Promi- und Karrierewahnsinn aufgewachsen. Ich habe mit Freunden gespielt statt auf Foto-Sets zu sein. Ich war mit meinem Vater jeden Tag am Strand von Santa Monica, habe Volleyball gespielt und war viel mit dem Fahrrad unterwegs. Jedenfalls waren meine Eltern damit einverstanden, dass ich als Model jobbe. Und ich bin sehr stolz darauf, dass ich in dem Alter schon finanziell unabhängig war.